„Schon im Kindergarten wollte ich unbedingt Landwirtin werden. Immer draußen in der Natur zu sein und mich um unsere Tiere zu kümmern, das ist einfach mein Ding“
Sabine Berchtold
Wenn es darum geht, wer den kürzesten Weg zu unserer Molkerei hat, liegt Sabine Berchtold ganz weit vorne. „Der Betrieb meines Kollegen Hubert Sirch liegt wahrscheinlich noch ein paar Meter näher dran, aber der 400 Meter kurze Transportweg von der Kuh bis zum Milchwerk ist doch super für die Umwelt“, findet die Landwirtin aus Leidenschaft, die den kleinen Hof vor zehn Jahren von ihrem Vater übernommen hat.
Sabine Berchtold führt ihren landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb und gehört mit 16 Milchkühen zu den kleineren Lieferanten unseres Milchwerks. Dazu kommen aber noch das Jungvieh, drei Katzen, zwei Pferde und ein Hund – sie alle fordern die gelernte Hauswirtschaftlerin Tag für Tag. Haus, Hof, Garten und Familie – da fällt für die Betriebsleiterin einiges an. Umso wichtiger ist es, dass sie dabei auf die Unterstützung ihrer Familie bauen kann. Ihr Mann Roland, der in Memmingen als Elektrotechniker arbeitet, unterstützt sie nach Kräften, genauso wie ihre drei Kinder Sarah, Daniel und Marco. „Es ist wichtig, dass wir uns immer aufeinander verlassen können. Ohne meine Familie ginge hier gar nichts“, sagt sie auch mit ein bisschen Stolz.
Den Großteil des Futters für die Tiere, nämlich Gras, Weizen und Mais, baut Familie Berchtold selbst an. Im Sommer bekommen die „Mädels“ frisches Gras, im Winterhalbjahr Silage. Mit jeder Menge Einstreu versucht Sabine Berchtold es ihren Kühen im Stall so angenehm wie möglich zu machen. „Ui, das sieht ja aus wie ein bequemes Strohbett“, sagte kürzlich eine junge Hof-Besucherin. Nicht nur weil jede Kuh einen Namen hat, erkennt die Chefin sofort, wenn es einem Tier einmal nicht gut geht. „Bei einer solch kleinen Herde hat man immer einen guten Überblick, wo es fehlt“. Zwischen Juni und November dürfen die Kühe – immer wenn es die Wetterbedingungen zulassen - auf der direkt am Hof gelegenen Weide ihrem Bewegungsdrang an der frischen Luft nachkommen.
Über die Zukunft macht Sabine Berchtold sich aktuell noch keine Gedanken. „Ich möchte den Betrieb auf jeden Fall so lange wie möglich weiterführen. Was dann kommt steht noch in den Sternen. Ich zeige unseren Kindern, dass es eine schöne Arbeit ist“, sagt sie. In die Entscheidung, ob jemand den Betrieb eines Tages weiterführen möchte, mischt sie sich aber nicht ein.
Betrieb Sabine Berchtold
Kirchdorferstraße 63a
86825 Bad Wörishofen